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Vom 7. bis 13. September 2015 trafen sich sieben Menschen in der Kulturfabrik Meda, die sich in der inneren Auseinandersetzung, im Gespräch und mit den Mitteln der Kunst dem Thema Heimat und Fremdsein annäherten.
Einige Impressionen
Wir beide wussten damals nicht, ob wir weiterleben wollten oder könnten. Aber wir wussten, dass wir nie mehr Heimat empfinden würden. Heimat ist etwas, das gibt es außerhalb der eigenen Person nicht. Es ist nicht die schönste Landschaft, sonst würden wir ja alle an die Algarve oder an die Fjorde ziehen. Es ist nicht der Ort, wo sie dich am besten bezahlen, wo du gerecht gewürdigt oder am höchsten angesehen bist

Heimat ist, wo du dich auskennst, weil du etwas eingebracht hast, deine Versuche, deine Irrtümer. Und jene Leute sind dort, die so ähnliche Erfahrungen haben wie du, die den Witz verstehen und deinen Kummer auch, nicht immer, aber oft. Heimat erleben wir uns, leben wir uns her. Du kannst dich woanders gut einrichten, dich wohlfühlen, zurechtkommen. Aber zu Hause stecken deine Wurzeln so tief in der Erde, die kannst du nicht einfache herausziehen und woanders mit ein bisschen Gießen und Zureden neu einpflanzen. Kannst schon, vielleicht, wenn man sehr jung ist oder andere Erfahrungen hat.
Gisela Steineckert, Auszug aus „Mein herrliches Leben“
Gisela Steineckert, Auszug aus „Mein herrliches Leben“
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- Written by: Rolf
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