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schnell im Internet vergleichen, welcher Anbieter von Strom oder Gas der günstigste ist? Das ist leichter gesagt als getan, denn online tummeln sich eine Fülle von vermeintlichen Tarifrechnern und besonders günstigen Angeboten. Diese von den Energieversorgung verursachte Verwirrung hat Methode und ärgert alle Verbraucher.
Einen Tarifrechner zu erstellen und zu betreiben, kostet einen immensen Aufwand. Dazu gehört mindestens ein fünf- bis zehnköpfiges Team, das vollständige Daten zusammenstellt und überprüft. Denn allein auf Deutschlands Strommarkt tummeln sich über 900 Anbieter mit 8.300 Tarifen. Diese ändern sich ständig und sind oft regional beschränkt. So viel Aufwand kostet Geld. Deshalb gibt es nur sehr wenige unabhängige Tarifdatenrechner, die in unterschiedliche Portale eingebunden sind:

Mit Ausnahme von energieverbraucherportal.de finanzieren sich diese Tarifrechner durch Provisionen, die Stromanbietern ihnen zahlen, wenn Neukunden ihren Vertrag online über einen solchen Rechner abschließt. Korrekterweise führen die Rechner auch die Anbieter und Tarife von Firmen auf, die ihnen keine Provision zahlen.

In der Aktualität derzeit noch Nachholbedarf hat der unabhängige Tarifdatenrechner des Portals "Strommagazin.de".

Zu erwähnen ist noch der Tarifrechner „Stromtarife.de" des Energieportals IWR, der aber noch zu wünschen übrig lässt, weil er bei der regionalen Tarifzuordnung versagt.

Zusätzliche Verwirrung stiftet die Unsitte, dass manche Anbieter bestimmte Tarife speziell nur über einen Tarifrechner anbieten. Gelegentlich werben sie auch mit einem Bonus für das erste Vertragsjahr, der den Tarif im Vergleich günstig erscheinen lässt. Im zweiten Bezugsjahr kommt dann jedoch die böse Überraschung. Einige Versorger müllen die Tarifrechner zudem mit einer Tarifflut zu, um möglichst oft auf der Liste zu erscheinen. Bei Verivox, tarifvergleich.de und Strommagazin.de kann man deshalb die Zahle der Tarife je Anbieter auf drei Tarife beschränken.

Strommagazin.de ermöglicht dem Nutzer, seine Suche auf Anbieter mit einer positiven Bewertung zu beschränken. Für diese Bewertung spielen Preis, Service, Seriosität, Umweltausrichtung und der Gesamteindruck eine Rolle. Wählt man diese Option aus, entfallen beispielsweise alle Billigstanbieter. Allerdings verschenkt man damit die Chance, ein um mehr als 100 Euro günstigeren Billigstanbieter zu wählen.

Bei energieverbraucherportal.de gibt es Bewertungen für Umwelt, regionales Engagement und Service. Dieses Portal läuft derzeit noch im Probebetrieb.

Örtliche Netzbetreiber bieten oft Sondertarife an, um Kunden nicht zu verlieren. Diese Tarif werden nicht veröffentlicht und tauchen auch in keinem Tarifrechner auf. Deshalb lohnt sich das Nachfragen beim örtlichen Netzbetreiber.

Bedauerlicherweise betreiben weder Verbraucherzentralen oder ihre Verbraucherverbände noch die Stiftung Warentest einen eigenen Tarifrechner. Sie können sich diesen Aufwand nicht leisten. Wünschenswert wäre ein garantiert unabhängiger Tarifrechner, so wie es dies in Ländern mit funktionierendem Wettbewerb schon länger gibt (energywatch in Großbritannien oder e-control in Österreich). In Großbritannien hat die staatlich Energywatch neun Regeln für Tarifrechner zusammengestellt (Confidence Code Guidance). Wenn ein Tarifrechner diese Regeln nachprüfbar einhält, bekommt er ein Prüfsiegel von Energywatch. 

Man sollte bei der Auswahl eines neuen Anbieters nicht nur nach dem Preis sehen, sondern auch die Qualität der Verträge, den Service, die Umweltaspekte und die Konzernverflechtung berücksichtigen.



 

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