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Die Reichen der Welt haben Finanzvermögen von bis zu 32 Billionen Dollar in Steueroasen gebunkert, mehr als das gesamte Bruttoinlandsprodukt der USA. Studienautor James Henry, früher Chefvolkswirt der Unternehmensberatung McKinsey, bezeichnete die dem Fiskus entzogenen Vermögen als "großes schwarzes Loch in der Weltwirtschaft".

Nach dem Studienautor Henry ist das Problem in Entwicklungsländern gravierend. So hätten die reichsten Bürger in 139 Entwicklungsländern von den siebziger Jahren bis 2010 nicht ausgewiesene Vermögen über schätzungsweise 7,3 bis 9,3 Billionen Dollar angehäuft. In zahlreichen Entwicklungsländern ist das Offshore-Vermögen der Bürger größer als die gesamte Staatsverschuldung.

Henry schätzt, dass rund die Hälfte des in Steueroasen gebunkerten Vermögens rund hunderttausend Superreichen gehört.

Bei einer angenommenen Jahresrendite von drei Prozent wächst das weltweite Offshore-Vermögen durch Zinsen, Dividenden und Kursgewinne um mindestens 630 Milliarden Dollar pro Jahr. Wenn es gelänge, diese Erträge mit der in Deutschland gültigen Kapitalertragsteuer von 25 Prozent zu belegen, ergäbe das weltweite zusätzliche Steuermehreinnahmen von 157,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Steuer- und Zolleinnahmen in Deutschland lagen 2011 bei insgesamt 527 Milliarden Euro.

Zu den Nebeneffekten der Steuerflucht gehört auch, dass sie die Vermögenskonzentration in den Staaten, aus denen das Geld stammt, geringer erscheinen lassen, als sie ist. Denn die außer Landes geschafften Vermögensteile fließen in die Berechnung der Vermögenskonzentration nicht mit ein. Inklusive Offshore-Vermögen ist der Wohlstand der Welt also noch ungleicher verteilt als es ohnehin den Anschein hat.


 

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