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Bereits im Jahr 2000 lag der Stromverbrauch aller im Zusammenhang mit dem Internet betriebenen Geräte - wie Server, Router oder Terminals - bei 5 Milliarden Kilowattstunden, so die Berechnung des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Im Jahr 2001 waren es bereits 6,8 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht einer Steigerung des Stromverbrauchs innerhalb eines Jahres durch das Netz von über 36 Prozent auf 1,35 Prozent des gesamten Strombedarfs in Deutschland. Dabei wurde berücksichtigt, dass die Online-Nutzungsdauer pro PC schätzungsweise zwischen 7 Stunden (Normal-User) und 24 Stunden (sog. Power-User) pro Woche liegt.

Auch die lokalen Netzwerke fressen Strom. Energiesparende Geräte kommen erst jetzt auf den Markt. 

Die Kommision hat einen "Code of Conduct" festgelegt, in dem sich Hersteller verpflichten, ihre Netzwerk-Produkte so zu konstruieren, dass sie bestimmte Obergrenzen beim Stromverbrauch nicht überschreiten. Eine Ausweitung dieser Willenserklärung auf den Stromverbrauch der Ethernet-Ports käme ihm da gerade recht.

Wer schon jetzt etwas gegen unnötig hohen Stromverbrauch von Netzwerkkomponenten tun will, muss allerdings nicht warten, bis entsprechende Geräte verfügbar sind. Stattdessen gilt auch hier die Empfehlung, abzuschalten was nicht benötigt wird. Wer tagsüber im Büro sitzt, sollte das private DSL-Modem bis zum Feierabend und auch nachts vom Netz trennen. Hat das Gerät keinen Aus-Schalter, leistet eine schaltbare Steckdosenleiste denselben Dienst.

Teure Gigabit-Switches, die mittlerweile auch zur Heimvernetzung angeboten werden, braucht im Heimbereich kaum jemand. Um MP3-Dateien zu kopieren oder womöglich einen Film vom PC auf das TV-Gerät zu streamen, reicht auch ein 100-Megabit-Switch vollkommen aus. Der kostet nicht nur bedeutend weniger, sondern verbraucht auch weniger Energie.

Der Stromverbrauch im Internet geht im wesentlichen auf folgende Bereiche zurück:

  • Datenleitungen
    Verbindungen zwischen den ca. 17 Millionen Internetanschlüssen, einschließlich der Telekomleitungen, Einwahlpunkte, Router und Backbones.
  • Server
    Rechner, auf denen die Internetauftritte liegen und der E-Mailverkehr abgewickelt wird.
  • Haushalte mit Internet-Anschluss
    Für 2001 gibt das Statistische Bundesamt die Zahl der an das Internet angeschlossenen Haushalte mit bereits 10,5 Millionen an.

Genaue und vor allem aktuelle Zahlen zum Gerätebestand sind praktisch nicht verfügbar. Wir verwenden deshalb Zahlen aus dem Jahr 2000 (Studie Wuppertal). Es ist aber davon auszugehen, dass vor allem die Zahl der Server, Modems und ISDN-Karten in den letzten beiden Jahren nochmals drastisch angestiegen ist. So verzeichnet die denic, die Verwalterin der Domainnamen, im Dezember 2002 etwa 2.500.000, im Dezember 2006 bereits 10.344.214 (!) Hosts (inkl. virtuelle Hosts).

Während der Stromverbrauch in Deutschland generell stagniert oder sogar rückläufig ist, kann für den Verbrauch durch das Internet ein starker Anstieg verzeichnet werden.

Sowohl die Netzinfrastruktur als auch die Computer-Hardware verbrauchen immer mehr Strom pro Gerät. Bei den Rechnern selbst erhöht sich der Strombedarf aufgrund steigender Leistung kontinuierlich mit jeder neuen Computergeneration. Verbraucht der Pentium 2 noch 35 Watt/h, benötigt der aktuelle Pentium 4 sogar schon 65 Watt/h. Zwar bemüht sich die Computerindustrie, den spezifischen Energieverbrauch pro Leistung der Geräte zu senken, doch waren diese Bemühungen hauptsächlich im Bereich der Monitore erfolgreich. Erst die neueste Prozessogeneration gibt sich wieder etwas sparsamer.


 

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